Ge­stalt­the­ra­pie

Mei­ne psy­cho­so­zia­le Be­ra­tung ba­siert in ih­rem An­satz auf der Ge­stalt­the­ra­pie, ei­ner ganz­heit­li­chen und eta­blier­ten Form der Psy­cho­the­ra­pie mit ei­nem aus­ge­präg­ten Fo­kus auf das leib­li­che Wahr­neh­men und Er­le­ben im Hier-und-Jetzt. Das We­sen des ge­stalt­the­ra­peu­ti­schen Ar­bei­tens kön­nen wir um­schrei­ben mit: Kon­takt, Pro­zess, Wahr­neh­mung.

Zu sich selbst und zu an­de­ren in ei­nen le­ben­di­ge­ren Kon­takt zu kom­men, ist Ziel und zu­gleich Me­tho­de der Ge­stalt­the­ra­pie. Sich selbst als ei­nen Pro­zess zu er­le­ben und zu er­fah­ren, der wie­der­um Teil ei­nes grös­se­ren Pro­zes­ses ist (un­ser Le­ben), ist eine stim­mi­ge An­nä­he­rung – so­wohl an sich selbst als auch an die Ge­stalt­the­ra­pie. An­statt im Au­gen­blick stecken zu blei­ben, lädt sie dazu ein, sich im Au­gen­blick zu er­le­ben (z.B. als hung­rig) und zu prü­fen, was als näch­stes an­ge­mes­sen ist. Und es geht um Wahr­neh­mung. So in­ter­es­sie­ren wir uns da­für, wel­che Phä­no­me­ne un­mit­tel­bar in Er­schei­nung tre­ten, was sich bei der Kli­en­tin, beim Kli­en­ten (aber auch bei mir und im Raum da­zwi­schen) of­fen­sicht­lich zeigt.

freisatz Samuel Kellenberger psychosoziale Beratung Gestalttherapie
Was wird ge­ra­de Fi­gur: Der Tisch? Die klei­ne Was­ser­la­che dar­auf? Oder die Spie­ge­lung des Sän­tis-Wet­ter­wart­hau­ses in die­ser?

Ein paar Wor­te zum Be­griff «Ge­stalt»

Wenn uns ein Be­dürf­nis oder In­ter­es­se er­regt, wird vor dem ge­gen­wär­ti­gen Hin­ter­grund eine Fi­gur prä­gnant. Die­se Fi­gur ge­langt in den Vor­der­grund und bin­det ge­wöhn­lich un­se­re Auf­merk­sam­keit und En­er­gie. Für die­ses Prä­gnant-Wer­den ei­ner Fi­gur vor ih­rem Hin­ter­grund ver­wen­den wir den Be­griff «Ge­stalt». So­bald wir uns der Fi­gur auf eine für uns sinn­vol­le Wei­se an­neh­men und zu­wen­den konn­ten, «ver­blasst» sie wie­der, und das Prä­gnant-Wer­den ei­ner neu­en Fi­gur kann er­fol­gen. So le­ben wir in ei­nem fort­wäh­ren­den Fluss aus sich «öff­nen­den» und «schlies­sen­den» Ge­stal­ten. Wird die­ser Fluss blockiert, ge­rät un­ser Le­bens­pro­zess ins Stocken und wir sind in un­se­rer Zu­wen­dung zur Um­welt be­ein­träch­tigt. Sind wir aber zu Ge­stalt-Pro­zes­sen (inkl. der Schlies­sung von Ge­stal­ten) fä­hig, ist Le­ben und Ent­wick­lung mög­lich.

Im Rah­men ei­nes ty­pi­schen ge­stalt­the­ra­peu­ti­schen Pro­zes­ses bil­det sich aus der kör­per­lich-leib­li­chen Wahr­neh­mung eine Fi­gur her­aus, de­ren Er­for­schung zu Ak­tua­li­sie­rung und In­te­gra­ti­on füh­ren kann. Es geht uns in der Ge­stalt­the­ra­pie nicht ums «Auf­lö­sen» oder «Los­wer­den» ei­nes The­mas, son­dern dar­um, ei­nen neu­en Um­gang da­mit zu «er­ler­nen», um Ak­tua­li­sie­rungs­pro­zes­se. Wenn der Kli­ent z.B. er­kennt, dass et­was nicht mehr so be­droh­lich ist wie frü­her (und da­bei be­freit aus­at­met), kann es durch die er­folg­te Über­prü­fung im Hier-und-Jetzt zu ei­ner Ak­tua­li­sie­rung sei­ner Er­fah­rung kom­men.

Nach oben scrollen